Niederlausitzer Bergbautour

Begeben Sie sich auf der Niederlausitzer Bergbautour auf eine Entdeckungsreise durch mehr als 150 Jahre Braunkohlegeschichte. Der Fernradweg führt Sie auf über 516 km durch den Süden Brandenburgs und durch den Norden Sachsens. Dabei erleben Sie eine Mischung aus Industriekultur, malerischen Orten, imposanten Tagebauen und neuen Landschaften.

 
Radfahrer an Aussichtspunkt Wolkenberg, Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e. V., Nada Quenzel
Erlebnistour in den aktiven Tagebau Welzow Süd, Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e. V., Nada Quenzel
Radfahrer vor der Energiefabrik Knappenrode, Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland, Nada Quenzel
Lausitzblick über den Dächern der Energiefabrik Knappenrode, Foto: Nada Quenzel
Neue Seen entdecken auf der Niederlausitzer Bergbautour, Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e. V., Nada Quenzel

Dem Teufel auf der Spur

Tourenlogo der Niederlausitzer Bergbautour: Der radelnde Teufel

Mit der Eröffnung der ersten Braunkohlegrube Mitte des 19. Jahrhunderts begann der industrielle Aufschwung in der Lausitz, vor allem in der Tuch- und Glasindustrie. Rund 100 Jahre später machte die Braunkohle das Lausitzer Revier zum Energiezentrum der DDR. Noch heute wird Kohle abgebaut. Wo  die Förderung vorbei ist, vollzieht sich eine wundersame Metamorphose. Aus Tagebauen werden neue Seen. Europas größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft entsteht: das Lausitzer Seenland.

Die Niederlausitzer Bergbautour führt auf über 500 Kilometern durch die Bergbaugeschichte der  Lausitz. Hier mischen sich alte und neue Landschaften: weite Kiefern- und Mischwälder, ursprüngliche Auenlandschaften, rekultivierte Landschaften und neue Seen, Felder und Wiesen.

Aussichtspunkte entlang der Strecke geben den Blick auf imposante Weite und turmhohe Tagebaugeräte in den wenigen noch betriebenen Kohleabbaufeldern frei. Wem ein Blick aus der Ferne nicht genügt, der kann zu Erlebnistouren in den Tagebau mit seinen riesigen Baggern aufbrechen. 

Es könnte keinen passenderen Wegbegleiter geben, denn einer Sage nach war es der Teufel, der einst tief in der Erde die Kohle vor den Lausitzern versteckt hat. In Erinnerung daran weist er heute Radfahrern als Symbol der Niederlausitzer Bergbautour den Weg.

Informationen zur Tour

Länge: 516 km

Start / Ziel: Senftenberg
Logo / Wegstreckenzeichen: roter Teufel mit Fahrrad

Verlauf: Senftenberg, Schwarzheide, Lauchhammer, Kostebrau, Lichterfeld (Abstecher), Freienhufen, Calau, Fürstlich Drehna, Hindenberg, Groß Beuchow, Lübbenau/Spreewald, Raddusch, Vetschau/Spreewald, Wüstenhain, Casel, Kolkwitz, Cottbus, Teichland, Bärenbrück, Jänschwalde Kolonie, Drewitz, Kerkwitz, Grießen, Neu Sacro, Forst (Lausitz), Gosda, Groß Jamno, Gahry, Mattendorf, Döbern, Bohsdorf, Hornow, Bloischdorf, Sellessen, Spremberg, Spreewitz, Burg, Lohsa, Mortka, Knappenrode, Hoyerswerda, Burg, Spremberg, Steinitz, Geisendorf, Welzow, Neupetershain, Pritzen, Großräschen, Sedlitz, Senftenberg

Bitte beachten Sie, dass die Ausschilderung der Route aktuell in Überarbeitung ist. Der Track wurde bereits der neuen Routenführung angepasst. Bis Herbst 2024 soll die Ausschilderung angepasst sein.

Wegebeschaffenheit: meist asphaltierte Radwege und Fahrradstraßen, einige Abschnitte auch auf Nebenstraßen, unbefestigten Wegen oder gepflasterten Straßen, teils Wurzelaufbrüche, wenige Steigungen

Kombinationsmöglichkeiten:

Entdeckungen entlang der Strecke

Aussichtspunkt am Tagebau Welzow-Süd, Foto: Nada Quenzel

Ausgediente Brikettfabriken und Kraftwerke haben ein zweites Leben als Museum, Landmarke oder Veranstaltungsort erhalten. Frühere Arbeitswelten, Technikgeschichte und der tägliche Weg der  Bergmänner und -frauen können hautnah erlebt werden.

  • In Lauchhammer, wo neben Kohle und Schwermaschinenbau auch der Kunstguss zur Industriegeschichte der Stadt gehört, sind die Biotürme ein einzigartiges Industriedenkmal. Früher dienten sie der Abwasserreinigung in der einstigen Großkokerei.
  • Besucherbergwerk Förderbrücke F60: Die ehemalige Förderbrücke ist mit 502 Metern Länge die größte bewegliche technische Arbeitsmaschine der Welt und heute als „liegender Eiffelturm“ ein Wahrzeichen der Lausitz. Bei geführten Rundgängen in bis zu 80 Metern Höhe können Sie die Landschaft entdecken.
  • Früher dröhnte ein Dieselmotor im Diesel-Kraftwerk der zwanziger Jahre, heute wird als Brandenburgisches Landesmuseum für modernde Kunst in Cottbus im  Industriedenkmal 
    zeitgenössische Kunst präsentiert.
  • UNESCO Global Geopark Muskauer Faltenbogen: Der Faltenbogen ist die Wiege des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Die Gletscher der Eiszeiten formten diese einzigartige  Landschaft, falteten die tiefen Kohle-, Ton- und Glassandschichten und schoben sie in leicht erreichbare Oberflächennähe. In der Alten Ziegelei in Klein Kölzig befindet sich das Geopark-Besucherzentrum.
  • Wie die gewonnene Kohle verarbeitet wurde, zeigt unter anderem die Energiefabrik Knappenrode. Dreimal am Tag heißt es hier ohrenbetäubend Schichtbeginn. Modernste Ausstellungswelten treffen hier auf backsteinrote Industriekultur. Die Dauerausstellung betrachtet die Geschichte der Brikettfabrik und des Lausitzer Reviers.
  • Tagebau Welzow-Süd: Die Ausmaße des Braunkohletagebaus lassen sich am besten von einem der ausgewiesenen Aussichtspunkte oder bei geführten Touren mit geländegängigen Fahrzeugen ab dem excursio Besucherzentrum bestaunen.

Weitere Entdecker-Tipps

  • Senftenberg: Senftenberger See, Schloss und Festung Senftenberg, Gartenstadt Marga
  • Lauchhammer: Kunstgussmuseum Lauchhammer, Ort Kostebrau mit Bergbaugeschichte auf Schautafeln
  • Lichterfeld: NABU Projektbüro Grünhaus
  • Forst (Lausitz): Forster Museum (ab Herbst 2025) und Ostdeutscher Rosengarten Forst (Lausitz)
  • Klinge: Freilichtmuseum "Zeitsprung", Aussichtspunkt Klinger See
  • Spremberg: Schloss mit Niederlausitzer Heidemuseum, Kraftwerk Schwarze Pumpe
  • Hoyerswerda: Neustadt mit denkmalgeschützten Plattenbauten, Gundermanns Schaltzentrale
  • Welzow: Gut Geisendorf in Neupetershain, Archäotechnisches Zentrum, Aussichtspunkt Wolkenberg
  • Großräschen: IBA-Terrassen und Großräschener See

Routenverlauf

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Faltblatt zur Niederlausitzer Bergbautour

Um sich vor Ihrem Radurlaub einen Überblick über den Fernradweg zu verschaffen, können Sie ein Faltblatt kostenfrei bestellen oder herunterladen. Das Faltblatt stellt neben Informationen zum Streckenverlauf und einer Routenskizze Empfehlungen zu Sehenswertem, Übernachtungsangeboten und Radvermietern entlang der Strecke vor. 

Faltblatt Niederlausitzer Bergbautour bestellen

 
Foto: Nada Quenzel

Angebot für Ihre Radreise auf der Niederlausitzer Bergbautour

Die Niederlausitzer Bergbautour können Sie auch als Pauschale oder individuell nach Ihren Wünschen zusammengestellt buchen. Dabei sind gute Mittelklassehotels, Kartenmaterial und der Transfer Ihres Gepäckes natürlich selbstverständlich.

Zur Radreise Niederlausitzer Bergbautour

Kartenempfehlungen

Wander- und Radwanderkarten, Sachsen Kartographie GmbH:

  • Landkreis Oberspreewald-Lausitz, 1:50.000, ISBN 978-3-86843-058-5
  • Lausitzer Seenland, 1:50.000, ISBN 978-3-86843-021-9
  • ADFC-Regionalkarte, BVA Verlag:
  • Niederlausitz/Lausitzer Seenland, 1:75.000, ISBN 978-3-87073-783-2

Radwanderkarten im Online-Shop bestellen


Service rund um Ihren Radurlaub

Ganz speziell auf Radurlauber eingestellt sind die zahlreichen radlerfreundlichen Bett & Bike Gastgeber an der Niederlausitzer Bergbautour. Unterkünfte entlang der Seenland-Route vermitteln Ihnen gern unsere Touristinformationen. Eine Übersicht der Bett & Bike Betriebe und Fahrradvermietungen im Lausitzer Seenland haben wir für Sie zusammengestellt. 

Streckenhinweise

Die Bergbaufolgelandschaften sind eine sehr sensible Zone und dürfen deshalb mancherorts nur bestaunt, aber noch nicht betreten werden. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) mbH weist durch Schilder an der Strecke darauf hin und informiert Sie im Internet zu temporär gesperrten Radwegen und Sanierungsbereichen. Aktuelle Informationen unter lmbv.de.

Anreise

    • per Auto über die Bundesautobahnen 13 und 15
    • per Bahn z.B. von/nach Senftenberg, Cottbus, Forst (L.), Spremberg, Großräschen
    • weitere Infos zur Anreise ins Lausitzer Seenland

Über den roten Teufel

Tourenlogo der Niederlausitzer Bergbautour: Der radelnde Teufel

Der Teufel ist nicht nur das Symbol für Kohle aus der Lausitz, sondern auch für die Niederlausitzer Bergbautour. Kaum ein anderer Teil Deutschlands widmet dem Teufel in der Sagenwelt eine so große Rolle wie die Lausitzer. Alles, was den Menschen widerfährt oder missglückt, wird auf den Teufel geschoben, der wendisch "Tscherenbog" heißt. So sagen die Bergleute mit einem Augenzwinkern: "Der liebe Gott hat die Lausitz geschaffen, und der Teufel hat die Kohle versteckt - aber wir haben sie gefunden und gehörig abgetragen!"

Etappenempfehlungen

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